25.10.2018

Frustration um die Altersvorsorge

Ein Artikel von Lennart S., Praktikant

In dieser Woche hatten wir das Vergnügen, einen Praktikanten für ein „BOGY“ (= Berufsorientierung am Gymnasium) im Haus zu haben. Lennart war bis vor Kurzem zu einem Schüleraustausch in Kanada und hat in diesem Artikel seine eigenen Erfahrungen aus seiner Zeit in Kanada mit eingebracht.


Frustration um die Altersvorsorge

Viele befragte, junge Erwachsene verschwenden erst lieber gar keine Gedanken an die Altersvorsorge, da am Ende doch eh nichts dabei rumkommt und geben lieber ihr Geld für den nächsten Urlaub oder ein neues Auto aus. Was viele der Befragten zusätzlich bemängeln ist, dass in Deutschland in der Schule nicht über Finanzvorsorge etc. informiert wird. Im Gegensatz dazu möchte ich zum Beispiel Kanada anführen wo man als Pflichtfach für mindestens ein Semester „Planning“ belegen muss. In diesem Fach wird einem verschiedenes über Zukunftsplanung beigebracht, auch über Altersvorsorge - im Gegensatz zu Deutschland. Deshalb ist dieses Thema für viele auch so undurchsichtig da sie einfach nicht gut genug über die Materie informiert sind.


Vor allem die langfristige Vorsorge beunruhigt die Anleger sehr. Die Angst ist groß die gesamte Zeit umsonst einzuzahlen und doch das ganze Geld zu verlieren. Andere, die nichts tun, bekommen auch genug. Zudem kommt noch, dass die Kritik an der „Riester-Rente“ in den Medien enorm ist. „Riester“ allgemein ist nichts Schlechtes. Wird das „Riester Produkt“ aber falsch angelegt lohnt es sich tatsächlich nicht. Deshalb sollte man auch als privater Anleger mit professionellen Finanzplanern in Verbindung treten, um einen personifizierten und langfristigen Finanzplan aufzustellen.


Ein Problem in Deutschland ist, dass die gesetzliche Rente nicht die Erträge abwirft die erwünscht sind, bzw. benötigt werden würden um eine ausreichende Rente zu erzielen. Und dennoch: im Gegensatz zu den meisten anderen Industriestaaten bestehen in Deutschland 75% der Altersbezüge aus der gesetzlichen Rente. Der OECD Durchschnitt beläuft sich auf nur 60%. In Australien und den Niederlanden kommen sie sogar zu 70% aus anderen Quellen. Dort spielt die gesetzliche Rente eine viel kleinere Rolle und es wird mehr auf Aktienanlagen gesetzt. Die meisten Deutschen sparen immer noch mit Girokonten und Sparbüchern somit sparen sie weiterhin klassisch und scheuen größere Risiken. Trotzdem bleibt das Problem, dass die Renditen bei diesen kaum vorhanden sind. Oftmals sogar gleichen sie nicht einmal die Inflation aus und verlieren so an realem Wert.


Jedoch gibt es einen Ratschlag der immer anwendbar ist. „Je früher desto besser!“ Wenn man zum Beispiel im Alter von 65 Jahren über ein Vermögen von einer halben Million Euro verfügen will, muss man, wenn man erst im Alter von 40 Jahren beginnt zu sparen, monatlich 1.200 Euro beiseitelegen um dieses Ziel zu erreichen. Beginnt man mit 25 ist es nur die Hälfte die man zurücklegen muss.


Also kann man zusammenfassend sagen, dass es sich fast immer lohnt früh Geld beiseite zu legen und sich nicht von der aktuellen Lage beunruhigen zu lassen.  





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